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Travemünder Notizen

Heft 3 / 379  Juli bis September 2019

01.–09. April 2019: Eine pfiffige Idee ausgediente Automaten, aus denen früher z. B. Zigaretten gezogen wurden nicht auf den Müll zu werfen, sondern anders zu benutzen. Zum Beispiel als „Kunstautomaten“. In der Bertlingstraße an der Galerie von Ninette Mathiessen steht jetzt auch bei uns ein solcher Automat. Künstlerisch gestaltet. Statt Zigaretten kann man sich dort für eine Handvoll Münzen ein Päckchen Kunst ziehen. Zum Beispiel kleine Grafiken oder Texte. Dies soll auch gesünder sein sagt man!

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Ein Stück jüngerer Geschichte geht zu Ende. Die Bagger rücken der alten Bücherei und dem alten Stadtteilbüro zu Leibe. Das Grundstück wird eingeebnet für ein neues Hotel.

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Wilfried und Magda Moll werden Bürgerpreisträger. Der Preis wird vom vorjährigen Preisträger Rolf Fechner auf der Jahreshauptversammlung des Gemeinnützigen Vereins zu Travemünde weitergereicht.

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09.–18. April: Die Lübecker Hafen-Gesellschaft (LHG)ist am Tag der Logistik wieder mit dabei. Initiator dieser Besichtigungstouren in deutschen Häfen ist die gemeinnützige Bundesvereinigung Logistik. Diesmal ist auch der Skandinavienkai mit seiner neuen Baustelle dabei.

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Die ehemalige Bürgerpreisträgerin Brigitte Braasch erhält das Ansgarkreuz. Dies ist eine Auszeichnung für ihr vierzigjähriges Engagement in der Kirchengemeinde.

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Traktoren kennt man als landwirtschaftliche Maschinen. In schwer zugänglichen Gebieten können sie aber auch zum Rettungsgerät werden. Bei einem Rettungseinsatz ist es für den Hubschrauber nicht möglich am Brodtener Steilufer zu landen. Zu Fuß ist der Weg sehr weit und schwierig. Kurzum wird sich von den Rettungskräften der Traktor samt Anhänger vom städtischen Betriebshof zu eigen gemacht. So gelingt es eine bewusstlose Person am Brodtener Steilufer zu bergen. Der RTW wartet am Möwenstein und übernimmt die Person.

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18.–28. April: Das Osterfeuer findet wieder am Ostersonnabend statt. Im letzten Jahrverschob Schneefall das Osterfeuer auf Ostersonntag. Dies Jahr ist bestes Wetter und viele, viele Menschen finden sich am Strand ein.

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Eine weitere, zur Tradition gewordene Veranstaltung ist die Ostereierparade. Was wäre Travemünde Ostern ohne sie? Vom Ostpreußenkai bis zum Brügmanngarten zieht die Parade der riesigen Ostereier durch den Ort. So kommen (ur)alte Traditionen wie das Osterfeuer mit neueren Traditionen zusammen.

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Ein hoher Geburtstag in Travemünde steht an: Unser alter Leuchtturm wird 480! Und dass er so lange, allen Wettern trotzend an seinem Platz steht, haben wir holländischen Maurern zu verdanken.1539 schufen sie dieses Bauwerk. Echte Qualitätsarbeit. Als Dankeschön gibt es dafür an einem Tag für alle holländischen Gäste den Aufstieg und die Besichtigung für umsonst.

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01.–03. Mai: Schwungvoll zieht der Fanfarenzug der „Deutsche Jugend-Brassband Lübeck“ durch die Vorderreihe zum Maibaum und spielt dort auf. Vor der St. Lorenz-Kirche haben sich – trotz einer ungewöhnlichen „Maienkühle“- wieder zahlreiche Travemünderinnen und Travemünder eingefunden. Der Maibaum liegt noch am Boden. Die Travemünder Dienstleistungs- und Handwerkergemeinschaft hat wieder alles bestens vorbereitet. Die Freiwillige Feuerwehr Travemünde sorgt hervorragend für das leibliche Wohl. Kraftvoll wird angepackt und kurze Zeit später steht er wieder aufrecht in seiner Pracht: Der Maibaum in Travemünde.

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Rot-weißes Absperrband flattert vor der Sparkasse in der Vorderreihe. Ein versuchter Einbruch hinterlässt Sachschäden in den Räumlichkeiten, da der Einstieg in die Bank etwas ungeplant vonstattenging. Die Sparkasse verfügt über ein sehr gutes Sicherheitssystem. Die Kräfte der Polizei und des Sicherheitsdienstes sind schnell vor Ort. Dem oder den Tätern gelingt allerdings die Flucht. Geld wäre nicht zu stehlen gewesen, liegt es doch in einem großen Tresor.

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Professor Valdemar Prukner ist Travemündes ältester Bürger. Auch mit 104 Jahren lässt er es sich nicht nehmen seine Geige erklingen zu lassen. Dieses Jahr im Atlantic Grand Hotel. Als dieses noch das Casino in Travemünde war, war dies sein Arbeitsplatz.

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Viele Dinge haben einen „Welttag“. So auch das Fischbrötchen! Wer es erfunden hat, ist unklar. Die Küstenfischerei begann in der Jungsteinzeit vor über 6.000 Jahren. Wann nun der Fisch mit dem Brötchen in Berührung kam, ist nicht geklärt. Ist aber auch egal: Es war eine gute Idee – von wem auch immer. Und somit feiern wir auch in Travemünde Weltfischbrötchentag und genießen unseren norddeutschen kulinarischen Gaumenschmaus!

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08.–17.Mai: In den großen Bootshallen an der Travemünder Landstraße findet die Sandskulpturen Ausstellung statt. Bis Oktober werden auf der 5.600 Quadratmeter großen Fläche ca. 150 Figuren ausgestellt. 50 Sandkünstler verarbeiten rund 16.000 Tonnen Sand hierfür. Wer selbst einmal am Strand versucht hat, mehr als eine Sandburg zu bauen fragt sich, wie das eigentlich geht. Nun, man muss jungen Flusssand nehmen. Unser Ostseesand ist dafür nicht geeignet. Talent und Übung braucht es natürlich auch, um diese beeindruckenden Skulpturen entstehen zu lassen!. Es sind eben Sandkünstler. Mit der Betonung auf Künstler.

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Ausgeglichene Temperaturen zum traditionellen Anbaden: Zehn Grad im Wasser – 10 Grad an der Luft. Aber viele Unentwegte treten den Gang in die Ostsee wieder in historischen oder fantasievollen Kostümen an. Ein paar Vorsichtige wählen Neopren.

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Die Saison der DLRG startet. Zum offiziellen Beginn der Saison gibt es diesmal eine Bootstaufe. Das neue Motorrettungsboot heißt „Bluhme Jebsen IV“.

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18.–20. Mai: Am Skandinavienkai tut sich etwas! Die Firma Stora Enso zieht vom Nordlandkai an den Skandinavienkai. Sie hat ihr deutsches Geschäft auf den Lübecker Hafen konzentriert. Der finnisch-schwedische Konzern ist, hinsichtlich seiner Produktionskapazität, das zweitgrößte Forstunternehmen der Welt. Ebenso einer der größten Papier- und Verpackungsmittelhersteller. Die im Bau befindliche Halle hat eine Größe von 25.000 Quadratmetern. Dies dient auch der Steigerung des Umschlages.

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Fünf Segelyachten laufen bei dickem Nebel vor dem Priwallstrand auf und kommen fest. Sie liegen unmittelbar am Fahrwasser und stellen eine Gefahr für die Schifffahrt dar. Dem Seenotrettungsboot Hans Ingwersen, welches am schnellsten vor Ort war, kommen der Kreuzer Hans Hackmack nebst Tochterboot Emmi, das Seenotrettungsboot Wolfgang Wiese aus Timmendorf, sowie das Ausbildungsboot Mervi der DGzRS zu Hilfe. Eine halbe Stunde dauert es nur und die Yachten sind freigeschleppt.

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21.–28. Mai: Zwei Tage hält die Wetterlage aus warmer feuchter Luft an. Sie trifft auf kühleren Wind aus Nordost. Das Wasser ist wärmer als die Luft. Nebelschwaden, getrieben vom Wind ziehen über Travemünde. Dichter Nebel wabert über der Ostsee. Sieht man sonst die Schiffe am Horizont kommen, hört man jetzt, wenn sie Travemünde anlaufen. Es mutet ein wenig unheimlich an. Ungewöhnlich ist das Anhalten der nebligen Wetterlage über zwei Tage.

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Pünktlich zum Einlaufen der „Alexander von Humboldt II“ klart alles wieder auf. Leider kann sie aufgrund von Westwind nicht ihre 1.360 m² Segelfläche präsentieren. Die Stahlbark wurde 2008 kielgelegt und 2011 getauft. Sie ist die Nachfolgerin der „Alexander von Humboldt“. Sie wird von der „Deutschen Stiftung Sail Training (DSST)“ betrieben. Auf ihr wird traditionelle Seemannschaft gelehrt, in Segelrevieren wie Nord- und Ostsee, aber auch im Atlantischen Ozean oder der Karibik.

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Auf dem Priwall finden Dreharbeiten zu einer Sendung im Rahmen der Reihe ZDFinfo statt. Der Film beschäftigt sich mit vielen Orten, welche zur Zeit der Teilung und/oder danach mit der innerdeutschen Geschichte einen engen Zusammenhang hatten – teilweise aber nicht bekannt sind. Hierzu werden auch Zeitzeugen vor Ort befragt. Ausstrahlung ist im Herbst.

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Das achte Promenadenfest ist gut besucht. Das lange Wochenende lockt viele Gäste nach Travemünde. Vier Bühnen bieten internationalen Zirkusartisten und Kleinkünstlern einen perfekten Ort für ihrer Darbietungen. Das kulinarische Angebot ist vielfältig und das Wetter spielt mit.

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04.–07. Juni: Die neue Fischerhalle ist fertig und wird offiziell eingeweiht. Auf 560 m² haben die Fischer nun ihre Arbeitsgeräte untergebracht. Sie befindet sich neben der Fischverwertung der Lübecker Bucht e.G. Es stehen noch die Baumaßnahmen entlang der Kaikante für die Boote und Verkaufsstände der Fischer aus.

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Im Brügmanngarten wird „gejazzt“. Das Programm bietet jedem Jazzfan etwas. Vom Rhythm & Blues, dem Traditional Jazz bis hin zum Swing und einigem mehr.

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Die Frühjahreskonferenz der Justizministerinnen und der Justizminister findet dieses Jahr in Travemünde statt. Es gibt friedliche Kundgebungen des Vereins „Campact“, des Bundesverbandes der Berufsbetreuer und einer Gruppe, die sich für das Legalisieren der Mitnahme von Lebensmitteln aus Container einsetzt. Sie nutzen die Gelegenheit und übergeben Petitionen.

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Straßenbaumaßnahmen in der Travemünder Landstraße beginnen. Bis November soll die Fertigstellung erfolgt sein. Die Maßnahmen werden in acht Bauphasen vorgenommen und dienen der notwendigen Umstrukturierung im Rahmen der Baumaßnahmen Fischereihafen. U. a. wird die Fahrbahn der Travemünder Landstraße einschließlich der beidseitigen Nebenflächen (Rad- und Gehwege) erneuert. Gleichzeitig ist die Herstellung beziehungsweise Umgestaltung von zwei Haltestellenbereichen vorgesehen.

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08.–15. Juni: Die MS Silver Wind ist wieder einmal in Travemünde. Mit einer Länge von 155,75 m und einer Kapazität von 149 Kabinen für rund dreihundert Passagieren zählt sie zu einem der kleineren Kreuzfahrer.

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Der Geschäftsführer des Stadtverkehrs, Herr Ortz ist im Ortsrat. Es geht um die „Priwall VI“. Der Stadtverkehr hält die Schäden an der Fähre für einen Garantiefall, die Werft sieht das nicht so. Es wird ein gemeinsamer Gutachter bestellt. Dies ist per Gericht so festgelegt. Man hofft, dass die Fähre vor Saisonende noch zum Einsatz kommt.

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Eine schwere Gewitterfront mit Starkregen und Sturmböen trifft auch Travemünde. Zwischen dem Strandbahnhof und dem Hauptbahnhof kommt es zu Zugausfällen. Grund: Ein umgestürzter Baum. Durch einen kurzen Stromausfall bleiben die Bildschirme der Computer schwarz. Es gibt eine kleine Zwangspause am Arbeitsplatz oder zu Hause, denn Telefon und Internet gehen auch nicht. Die Gullys kommen kaum bis gar nicht gegen den Starkregen an. Einige Strandkörbe am Strand halten nicht Stand und stürzen um. Alles in allem kommen wir aber glimpflich davon. In anderen Teilen Lübecks und der Innenstadt gibt es für die Berufsfeuerwehr und die Freiwilligen Feuerwehren viel zu tun.

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19.–26. Juni: Der 18. Travemünder Beachhandball-Cup findet statt. Der TSV Travemünde und der Travemünder Handball Förderverein veranstalten am Travemünder Strand mit eines der größten Turniere dieser Sportart in Schleswig-Holstein. 184 Mannschaften nehmen insgesamt teil. Diese teilen sich auf 115 Senioren-, 49 Jugend- und 20 Schulmannschaften auf. Wobei die Seniorenmannschaften ab einem Alter von 18 Jahren anfangen! Noch eine imposante Zahl. Es bedarf 250 ehrenamtlich Tätiger vom TSV, so eine große Veranstaltung über die Bühne gehen zu lassen!

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Das Thermometer misst 32° direkt am Strand. Es ist Dienstag, somit bleibt ein starker Besucherstrom aus.

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In Travemünde passt man auf. Wieder ist es der Aufmerksamkeit und dem besonnenen Handeln von Passanten zu verdanken, dass die Polizei zwei Tatverdächtige stellen kann. Bei ihnen werden Gegenstände gefunden, die mit einem Einbruch bei einem Strandkorbvermieter im Zusammenhang stehen. Die Passanten hatten auffällige Geräusche bei ihrem Spaziergang auf der Promenade wahrgenommen.

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27.–30. Juni: Der Workshop „Lübeck überMORGEN“ der Hansestadt Lübeck findet statt. Es geht um Fragen wie: Vor welche Herausforderungen stellt uns der Klimawandel? Wie werden wir wohnen und arbeiten? Wie sieht die Zukunft des Hafens aus? Wie soll sich der Tourismus in Zukunft entwickeln? Bürgerinnen und Bürger sollen ihre Ideen und Anregungen einbringen und sich in eine Vorausschau ins Jahr 2040 begeben. Die Veranstaltung ist gut besucht. In verschiedenen Arbeitsgruppen wird rege und intensiv diskutiert und gearbeitet.

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Chaotisches Parken an einem Sonntag im sommerlichen Travemünde. Um 12:45 beträgt die Temperatur bereits 31°. Sie steigt noch bis auf 33.8°. Das lockt zahlreiche Tagesgäste zu einem Bad in der Ostsee an. Nachdem man sich über die Autobahn bis Travemünde durchgeschlagen hat, kämpft man jetzt um die Parkplätze. Da ist es völlig egal, ob man gegen die StVO verstößt oder nicht. In der Kaiserallee kommt es dabei zu einer mehr als bedenklichen Situation: Die Kaiserallee wird einfach beidseitig „beparkt“ – Verbotsschilder hin oder her. Hauptsache man kann parken. Ein Durchfahren der Kaiserallee in beide Richtungen gleichzeitig geht nicht mehr.

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