2003 – Heft 1 / 314
K R I T I C U S
muß aus privaten und geschäftlichen Gründen noch häufig mit dem Auto unterwegs sein. Dabei bemüht er sich redlich, alle Verkehrsregeln und möglichst auch alle Verkehrszeichen zu beachten. Es gelingt ihm bei aller Bemühung nicht immer, ganz korrekt zu sein, vor allem dann, wenn ein sogenannter Schilderwald die Deutung dieser Hinweise, Ge- und Verbote beträchtlich erschwert. Bei uns in Travemünde kennt er sich natürlich recht gut aus. Da fährt er immer vorschriftsmäßig, fast immer, denn vor gar nicht allzu langer Zeit ist er doch einmal „geblitzt“ worden, weil er zu schnell gefahren ist. Er ist nicht etwa gerast, beileibe nicht. Er hat nur einmal einen Augenblick nicht auf den Tacho geguckt, sondern auf die Straße, und schwups, hatte er die Kamera, die sehr listig an einer kritischen Stelle installiert war, ausgelöst. Er war voller Reue und spendierte nach freundlicher Aufforderung 10 Euro für den leeren Lübecker Stadtsäckel.
Nun gibt es hier in Travemünde eine Stelle, wo es fast unmöglich ist, ein Schild zu beachten, wenn man die ihm folgenden Autofahrer nicht gefährden will. Da hat der KRITICUS mit sich gerungen, diese Geschwindigkeitsbegrenzung zu kritisieren, weil er damit der Obrigkeit vielleicht einen Tip gibt, wo ein „Starenkasten“ mit eingebauter Kamera viel Geld bringen kann. Aber er ist der Meinung, doch darauf hinweisen zu müssen, um eventuelle Auffahrunfälle zu vermeiden.
Die Schilder, die der KRITICUS meint, stehen am Gneversdorfer Weg, etwa 100 m vor dem Bahnübergang, wenn man von oben kommt, in der Nähe vom LVG-Gebäude, und schreiben eine Geschwindigkeitsreduzierung auf 20 Std./km vor.
Da der Bahnübergang ebenfalls ausgeschildert ist, vermindert jeder Kraftfahrer sowieso seine Geschwindigkeit, aber die 20 km schafft er nicht, wenn er nicht den fließenden Verkehr behindern will. Und der fließt im Sommer und an schönen Tagen ganz gewaltig. Jeder verantwortungsbewußte Kraftfahrer reduziert automatisch seine Geschwindigkeit, zumal die Ampelanlage an der Ecke Torstraße auch den Verkehrsfluß reguliert.
KRITICUS hat sich einmal für einige Zeit an dieser Stelle postiert und den Verkehrsfluß beobachtet. Alle Kraftfahrer fuhren vernünftig, aber keiner mit 20 km/h. KRITICUS meint, die Schilder, die den Bahnübergang anzeigen, reichen aus, und die 20-km-Schilder sollten abgebaut werde, denn sie irritieren den Verkehrsteilnehmer nur, meint jedenfalls der
KRITICUS.
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