Bürgerpreisträgerin
des Gemeinnützigen Vereins zu Travemünde e.V.
2012
Renate Mielke
Mit ihr kommt Bewegung ins Spiel
Wenn in diesem Jahr wieder der Bürgerpreis während der Mitgliederversammlung des Gemeinnützigen Vereins Travemünde verliehen wird, wird Renate Mielke als Preisträgerin des Jahres 2012 den Preis übergeben.
Renate Mielke blickt auf ein im wahrsten Sinne des Wortes „bewegtes“ Berufsleben zurück: als leidenschaftliche Sportlerin hat sie in 39 Jahren als Lehrerin an der Realschule Travemünde und der jetzigen Schule am Meer in unzähligen Sportstunden für Schwung und Bewegung gesorgt.
„Bewegung“ ist vielleicht auch die richtige Überschrift für ein Portrait der engagierten Preisträgerin, denn schon in einem kurzen Gespräch wird deutlich, dass Renate Mielke immer „in Bewegung“ ist und mit ihrer Energie andere leicht anstecken kann.
Als echte Priwallianerin kennt sie noch die Grundschule auf dem Priwall, die sie vier Jahre lang besuchte. Nach dem Abitur auf dem Carl-Jacob-Burckhardt-Gymnasium studiert sie Lehramt in Kiel und kehrte nach dem Referendariat nach Travemünde an die Schule am Steenkamp zurück.
Klar, dass sportliche Aktivitäten eine große Rolle in Beruf und Privatleben spielen. Renate Mielke mag viele Sportarten, baute die Gymnastik-Abteilung des TSV Travemünde auf, förderte im Rahmen der Initiative Schule und Verein des Landessportverbandes eine erfolgreiche Handball-AG an der Schule und vieles mehr. An Ideen mangelt es ihr nicht, hat sie doch ihre Leidenschaft für den Sport zum Beruf gemacht.
Aber nicht nur körperlich sollen ihre Schülerinnen und Schüler sich bewegen – im Rahmen eines ihrer Philosophie-Kurse zum Thema „Miteinander leben“ setzt sich eine Gruppe von Mädchen mit den Kontaktmöglichkeiten von jungen und alten Menschen auseinander. Auch die Frage von Teilhabemöglichkeiten von Menschen mit Behinderungen ist dort ein Thema. Aus diesem Kurs erwächst das Projekt der „Green Kids“, das ist eine Gruppe von Schülern und Schülerinnen der Schule am Meer, die seit nunmehr 14 Jahren BewohnerInnen des Hauses Birgitta regelmäßig besuchen und auch bei Veranstaltungen des Gemeinnützigen Vereins „Kaffee und Meer“ helfen.
„Das war alles eine Idee der Kinder“ betont Renate Mielke – sie hat in ihrer Zeit als Lehrerin die Gruppe deren TeilnehmerInnen wechseln, begleitet und koordiniert. Die „Green Kids“ sind inzwischen eine feste Einrichtung an der Schule.
Was lernen die Kinder aus ihrem ehrenamtlichen Engagement? Renate Mielke kann berichten, dass sich viele „Green Kids“ durch ihre Erlebnisse und Begegnungen mit älteren Menschen verändern, eine Rückmeldung, die auch viele Eltern bestätigen. Sie lernen, dass die Freude ihrer Gesprächspartner bei einem Besuch im Altenheim eine echte Belohnung für ihren Einsatz ist, dass es Spaß machen kann, andere zu unterstützen und für sie da zu sein. Und auf diese nachhaltige Entwicklung ist Renate Mielke zu recht „ein bisschen stolz“!
Das Prinzip des Engagements für ihren Heimatort, und zwar ausdrücklich ehrenamtlich, hat Renate Mielke selbst an anderer Stelle vorgelebt: seit seiner Gründung ist sie Mitglied im Travemünder Ortsrat, bis zum Sommer 2012 als dessen 2. stellvertretende Vorsitzende.
Warum wendet sie so viel Zeit und Kraft für diese Tätigkeiten auf?
„Ich möchte dazu beitragen, dass es dem Ort, in dem ich lebe, gut geht – und ohne Engagement geht das nicht.“ Und so hat Renate Mielke nicht nur in der Sporthalle das eine oder andere in Bewegung gesetzt.
Auch im gerade begonnenen „Ruhestand“ ist sie selbstverständlich aktiv: jetzt können die Reisen unternommen werden, die bisher zu kurz gekommen sind, und auch der Enkel freut sich sehr über mehr gemeinsame Zeit.
Na ja, und der Sport bleibt das große Hobby – vor unserem Gespräch hat Renate Mielke die Handball-Damenmannschaft unterstützt, als Fan, Mitorganisatorin des VIP-Bereichs und als Kassiererin am Halleneingang, ehrenamtlich versteht sich.
Christine Jaacks-Mirow
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