Auf unseren Seiten finden Sie Wissenswertes über den
„Gemeinnützigen Verein zu Travemünde e.V.“
und einige Beiträge aus der seit 1952 erscheinenden Vereinszeitung
„UNSER TRAVEMÜNDE“.
Es gibt Berichte über Travemünder Personen, Gebäude und natürlich Neuigkeiten aus dem Vereinsleben und aus Travemünde.
Da sich der Verein auch der Pflege, Förderung und Erhaltung der plattdeutschen Sprache angenommen hat, können Sie bei uns auch Dütt un Dat und Gedichte in „Platt“ lesen.
Vierteljährlich mit Erscheinen der neuen Ausgabe von „UNSER TRAVEMÜNDE“ werden Sie auf diesen Seiten neue Beiträge finden.
„UNSER TRAVEMÜNDE“,
das gemeinsame Mitteilungsblatt der Travemünder Liedertafel von 1843 e.V. und des Gemeinnützigen Vereins zu Travemünde e.V. gegr. 1848, gibt mit Heft 4/2001 das letzte Heft des 50. Jahrganges, die Nummer 309 der Gesamtausgabe, heraus und blickt damit auf fünf Jahrzehnte erfolgreiche Redaktionsarbeit zurück. Der Ursprung von „Unser Travemünde“ geht auf die Liedertafel zurück.
Mitte 1951 entstand der Wunsch, die Mitglieder der Liedertafel über aktuelle und geschichtliche Ereignisse zu informieren und deswegen eine kleine Zeitung herauszugeben. Man nannte sie „Der Travemünder Sänger“. Vorsitzender der Liedertafel war damals Hans Lüders, der spätere Präses des Vereins, die musikalische Leitung hatte der Lehrer Heinrich Frentz und als Schriftleiter stellte sich der aus Berlin stammende Studienrat Dr. Hans Heidrich zu Verfügung.
Schon nach einem Jahr entsprach man dem Wunsche des Gemeinnützigen Vereins zu Travemünde, unter dem Vorsitz von Otto Nau, zur Herausgabe eines gemeinsamen Nachrichtenblattes, dem man nach ausführlicher Beratung den Namen „Unser Travemünde“ verlieh. Dabei ist es bis heute geblieben und soll, solange beide Vereine bestehen, so fortgeführt werden.
Als diese kleine Zeitung entstand, waren die Verhältnisse in Deutschland noch außerordentlich schwierig. Sechs Jahre nach dem 2. Weltkriege hatten sich die Wunden, die dieses furchtbare Völkermorden hinterlassen hatte, noch lange nicht geschlossen. Auch Travemünde, das zwar weitgehend verschont geblieben war, bot als Notquartier unzähligen ausgebombten, geflüchteten und vertriebenen Menschen Unterkunft und Lebensunterhalt. Nach der Währungsreform 1948 konnte man wieder über solides Geld verfügen, soweit man solches besaß, denn die Arbeitslosigkeit war groß und die Wohnungsnot noch unbeschreiblich. Aber es herrschte Frieden, auch wenn am Horizont der Politik bereits wieder dunkle Wolken aufzogen.
Es ist beinahe tragisch, daß jetzt nach 50 Jahren, fast kriegerische und vom Terror geprägte Ereignisse alle Menschen in Angst und Schrecken versetzen, weil man nicht weiß, was uns noch bevorsteht. Seit dem 11. September 2001 hat sich das politische Bild drastisch verändert und man weiß nicht, was uns noch bevorsteht nach den schrecklichen Angriffen auf das World Trade Center in New York und dem Pentagon in Washington. Die Furcht vor biologischen und chemischen Waffen belastet alle Menschen und raubt ihnen die Sicherheit, die ein friedvolles Leben ausmachen.
Unter der vorzüglichen Schriftleitung von Dr. Hans Heidrich entwickelte sich „Unser Travemünde“ bald zu einer kleinen Zeitung, die auch über die Grenzen Travemündes hinaus viele Menschen erreichte, die nicht unbedingt Mitglieder der Liedertafel oder des Gemeinnützigen Vereins waren. Dr. Hans, wie ihn seine Freunde nennen durften, war unentwegt bemüht, Autoren für aktuelle oder auch historische Artikel zu gewinnen, in denen diese ehrenamtlichen „Schriftsteller“ Land und Leute aus dem Travemünder Bereich vorstellten. Er war mit vielen Beiträgen natürlich auch selbst vertreten, wobei er durch seine Liebe zu Bayreuth alle Leser alljährlich ausführlich in Wort und Bild an den Wagner-Festspielen teilhaben ließ. Der Chronist hat, angeregt durch Dr. Heidrichs bildhafte Schilderung, Bayreuth einen Besuch abgestattet und voller Ehrfurcht die Stätten Wagnerschen Schaffens bewundert, allerdings nur von außen.
Dr. Heidrich hatte von Anfang an Wert darauf gelegt, daß UT kein reines Vereinsnachrichtenblatt war, sondern neben aktuellen Berichten über Travemünde, auch geschichtliche Rückblicke und historische Zusammenhänge mit der heutigen Zeit enthielt. Er verstand es ausgezeichnet, andere Menschen für seine Arbeit zu begeistern. Sie mußten ihm dann auch eigene Beiträge liefern, seien es Reiseberichte oder Erlebnisschilderungen, manchmal auch Gedichte und Döntjes, wobei das niederdeutsche Platt auch berücksichtigt wurde. So war der Inhalt der Hefte nicht nur informativ, sondern auch unterhaltend und sogar manchmal richtig spannend. Nur mit Bildern mußte die Redaktion sparsam sein, denn die Klischees, die man für den Druck benötigte, waren ziemlich teuer.
Sehr bald entdeckten auch die Travemünder Handwerksbetriebe, Geschäfts- und Firmeninhaber den Wert von Anzeigen in „Unser Travemünde“ und sorgten durch ihre Werbung für die Finanzierung dieser kleinen Zeitung. Allen Inserenten sei an dieser Stelle einmal ganz herzlich für ihr Vertrauen gedankt. Viele der Betriebe, die von Anfang an in „Unser Travemünde“ inserierten, finden wir heute noch im Anzeigenteil, etliche bestehen aber nicht mehr, wie z. B. die Schlichting-Werft oder die HATRA Maschinenfabrik und Schiffswerft Travemünde.
1977 übergab Dr. Hans Heidrich nach 25-jähriger Tätigkeit die Schriftleitung an den leider viel zu früh verstorbenen Lehrer an der Stadtschule Travemünde Rudolf Moll, Jahrgang 1945 und Sohn des noch vielen alten Travemünder bekannten früheren Lehrers Franz Moll. Rudolf Moll, oder „Ule“, wie ihn seine Freunde nannten, hatte schon Erfahrung im Journalismus, denn er arbeitete als freier Mitarbeiter bei den Lübecker Nachrichten und dem Fachblatt „Sport-Megaphon“.
Er berichtete dort vornehmlich über den Fußball in Schleswig-Holstein. 1982 mußte Rudolf Moll aus gesundheitlichen Gründen seine Arbeit für „Unser Travemünde“ einstellen und der langjährige 1. Vorsitzende und spätere Ehren-Präses der Travemünder Liedertafel Bruno Groth übernahm die Schriftleitung. 1983 änderte die Redaktion das „Out fit“ des Heftes. Die alte, beinahe historische Titelseite wurde modernisiert.
Als Bruno Groth am 13. April 1984 nach langer Krankheit starb, übernahmen Manfred Steiner und Walter Haß jr. die Herstellung der Zeitung. Im August 1985 kam der 1. Vorsitzender der Liedertafel, Klaus Berg, in die Schriftleitung, Walter Haß war weiterhin für die technische Herstellung und den Versand des Blattes zuständig. Diese Arbeit wurde später von Frau Annemarie Vogl von der Druckerei Vogl übernommen.
Anfang des Jahres 1988 übernahm die neue 1. Vorsitzende der Liedertafel Lore Schillinger diese Aufgabe und widmete sich voller Elan der Anzeigenwerbung. In enger Zusammenarbeit mit der Druckerei Vogl erstellte sie auch das Layout der Zeitung in neuer ansprechender Form. Sie konnte auch Helmuth Wieck, den Ehrenvorsitzenden des alten Frauenchores und späteren 1. Vorsitzenden des Gemeinnützigen Vereins zu Travemünde als „Chefredakteur“ gewinnen. Damit begann eine lange und erfolgreiche neue Epoche. Helmuth Wieck hatte schon seit 1954, noch zu Heidrichs Zeiten, viele Artikel heimatkundlicher Art und Reiseberichte für die Zeitung geschrieben. Er hatte nun als pensionierter Rektor der Stadtschule Travemünde die notwendige Zeit, um sich der doch recht umfangreichen Arbeit als Schriftleiter von „Unser Travemünde“ zu widmen.
Es begann eine außerordentliche gute Phase der Zusammenarbeit zwischen Lore Schillinger, Helmuth Wieck und dem Ehepaar Vogl, die jäh beendet wurde durch den plötzlichen Tod von Lore Schillinger, der Ehren-Vorsitzenden der Travemünder Liedertafel, am 31. Juli 1998. Unter ihrer Ära wurden die Serien „Portraits Travemünder Häuser“, der Kriticus, und das Portrait einer Travemünder Persönlichkeit in „Unser Travemünde“ aufgenommen und sollen auch weiter geführt werden. Die Aufgaben von Lore Schillinger haben voll Annemarie und Horst Vogl von der Druckerei Vogl übernommen, und da sind wir in unserer Chronik bei der wichtigsten Arbeit, der Entstehung eines Heftes angelangt, nämlich dem Druck von „Unser Travemünde“.
Das Heft Nr. 1 vom „Travemünder Sänger“ wurde 1951 in der Buchdruckerei Bischoff, Inhaber Behrens und Vogl, in der Kurgartenstraße gedruckt. Heinz Vogl, der Vater von Horst Vogl, trennte sich von seinem Teilhaber und gründete 1962 zusammen mit seinem Sohn Horst den Eigenbetrieb, die Buchdruckerei Heinz Vogl, Travemünde, in der dann alle Ausgaben von „Unser Travemünde“ gedruckt wurden. Heft 1 /1975 wurde dann in der Buchdruckerei Horst Vogl hergestellt, denn der Junior hatte zwischenzeitlich seine Buchdruckerlehre mit der Meisterprüfung abgeschlossen und führte die Firma alleinverantwortlich weiter.
Heute, ein Vierteljahrhundert später, wird „Unser Travemünde“ immer noch bei der Offsetdruckerei Horst Vogl am Mühlenberg 36 gedruckt. Die Druckerei Vogl hat allen Schriftleitern und Vorsitzenden der Travemünder Liedertafel und des Gemeinnützigen Vereins Travemünde seit 1952 treu gedient und wir hoffen, daß die Zusammenarbeit mit beiden Vereinen auch in Zukunft so erfolgreich bleiben möge.
Nicht nur unser „Unser Travemünde“ wurde auf den Druckmaschinen von Horst Vogl hergestellt, sondern auch viele Sonderdrucke, wie z. B. die Jubiläumsschriften der Liedertafel und des Gemeinnützigen Vereins zu ihrem 150-jährigen Jubiläum, die Sonderausgabe „Fliegerei auf dem Priwall“ und viele andere.
Seit dem Tod von Lore Schillinger sind Horst Vogl und ganz besonders seine Frau Annemarie maßgeblich am Zustandekommen des Heimatblattes beteiligt.
Zum Schluß sei gesagt, daß viele Mitbürger „Unser Travemünde“ nicht nur lesen, sondern auch sammeln, denn eine bessere und inhaltsreichere Chronik von Travemünde gibt es sicher nicht. Und so soll es auch in Zukunft für die kommenden Jahrzehnte bleiben.
H.W.
Helmuth Wiecks Artikel aus dem Jahre 2000 gibt einen hervorragenden Abriss über die Geschichte unserer Zeitschrift.