Erlenzeisig Henne und Hahn

De Lent is dor, de Lent is dor!

Fröh kunnst vör dichten Nevel de anner Stratensiet nich sehn. Warm weer dat ok nich jüüst. Dorbi hebbt wi moorn Fröhjohrsanfang. Gegen Meddag trock de Nevel hoch. Un dat weer nich to glöven, mank de griesen Wulken weern Löcker. De Sünn versöch dörch de Löcker ehr warmen Strahlen up de Eer to schicken.

Dat harrn ok de lütten Vagels markt. Nahdem en Erlenzeisigpoor sik satt freten harr, söchen se enen goden Placken, üm de warme Sünn to geneten.
„Kiek mal hier in den Hibiskus“, men de Zeisigfru to ehr’n Mann un sett sik in den böbersten Aast. „Vun hier köönt wi allens goot översehn!“ Ehr Mann sett sik wat deper up enen dicken Telgen.

„Wat weer de Sünn schöön warm“, dach he un pluster sien Fedderkleed up. Nu möök he ok noch de Oogen to. Binah weer he inslapen, aver dat leet sien Fru nich to. „Kumm doch wat neger!“ piep se em to. Aver he wull nich stöört warrn.

Erlenzeisig Henne

Dor hops se wat neger to em. Nu kunnen de beiden sik in de Oogen kieken. Se harr Smetterlinge in’n Buuk. Weer ja moorn ok Fröhjohrsanfang. Se müssen doch an den Nestbu för ehr Kinner dinken.

Erlenzeisig Paar

Aver dor keem Navers Kater anslikert. Gau möken se sik ut’n Stoff. Dat Leevsspeel weer vörbi.

Text und Fotos: Antje Heßler
Unser Travemünde, 2016, Heft 2/366

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